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Schulchronik

Erbauung

1906 Erbauung der VS Leopoldstraße
unter Bgm. Dr. Joh. Georg Waibel als Mädchenvolksschule Hatlerdorf, genannt die „Untere Schule“

Schulleiter

Ferdinand Ilg

1906 – 1915:
Ferdinand Ilg, fiel im 1. Weltkrieg 1918 bei Riga

Alfons Denifl

1915 – 1952:
Alfons Denifl, Chorleiter, Organist und Komponist (Verfasser des Liedes
„O du lieber Nikolaus“) , Mitarbeiter des Volksliederwerkes Bregenz und auch am Wirthensohn`schen Liederbuch, außerdem ein hochbegabter Maler.
A. Denifl war Gründer und Obmann des Vlbg. Organistenbundes und Gründer des Dornbirner Krippenbauvereins.
A. Denifl war begeisterter Fischer und komponierte auch 3 Fischerlieder.

Als 1945 die Franzosen das Land besetzten, quartierten sich Marokkaner im Schulhof ein. Damals wurde die Schule geplündert. Marokkaner wie Einheimische ließen alles mitgehen, was irgendwie brauchbar war. Sogar die Schulchronik verschwand. Die Töchter des Schulleiters konnten gerade noch ein wenig Geschirr und eine Nähmaschine auf dem Handwagen nach Hause retten.

Weihe der Schulfahne am 17.4.1933. Diese Fahne überstand die Wirren des 2. Weltkrieges und wird heute noch bei wichtigen Schulfesten mitgetragen.

Ilse Theisen erinnert sich

Im Herbst 1948 stand ich als ABC Schütze vor dem stattlichen Schulgebäude, das alle Häuser der Umgebung überragte. Viele Jahre zuvor hatte mein Großvater, der Schreiner Blank aus der Hatlerstraße die Türen für diese Schule angefertigt.
Wir Schülerinnen sammelten uns im Hof im Süden der Schule. Dort standen zwei Linden, ein riesiger Birnbaum und ein Apfelbaum – ein wunderbarer Platz zum Spielen. Sobald es warm war, kamen wir barfuß.
Beim Läuten stellten wir uns in Reih und Glied auf und betraten das Schulhaus leise und andächtig, ganz nach der Schulordnung:
„In den Gängen, auf den Stiegen, leis gegangen, still geschwiegen.“
Die schwarz geölten Fußböden betraten wir barfuß oder mit Schuhen. Jacken oder Mäntel hängten wir in der Klasse auf.
Die Schultasche war bald ausgepackt, es gab darin nur eine Schiefertafel, an der ein Lappen und ein kleiner Schwamm hingen, sowie eine hölzerne Griffelschachtel mit zwei Griffeln. Das Lesebuch gehörte der Schule. Meine Lehrerin, Fräulein Maria Fulterer, sah vom Podium auf ihre 45 Schäfchen herunter. Es machte mir Spaß, in ihrem Auftrag im Gang eine Schüssel frisches Wasser zu holen.
Damals zählte die Schule 6 Klassen zu etwa 40, zeitweise sogar bis zu 70 Kinder.

In der 6. Klasse war die 6. – 8. Schulstufe beisammen. Wenige auch der sehr guten Schülerinnen besuchten die Hauptschule. Die heutige Abstellkammer war damals die Direktion. Der Schuldiener wohnte im Keller. Geturnt wurde ebenso im Keller, im jetzigen Werkraum. Die Ausrüstung beschränkte sich auf eine Sprossenwand, 2 Langbänke und 2 Bälle. Trotzdem freuten wir uns auf jede der seltenen Turnstunden. Schon der Weg in den Keller, vorbei an einem riesigen Kohlenhaufen und einem großen Gußofen, den der Schuldiener heizte, war ein Abenteuer. Weder Lehrerinnen noch Schülerinnen trugen eine Turnkleidung. Als das junge Fräulein Denifl 1951 im Trainingsanzug mit der Oberstufe im Hof turnte, war Herr Pfarrer Mayer über ihre Aufmachung entsetzt.Bewegung gab es auch ohne Turnen genug. Viele Mädchen hatten einen weiten Schulweg. Unsere Annelies kam von der hinteren Achmühle, Anni vom Wallenmahd, Irmgard vom Schoren, Waltraud von der Birkenwiese und die Rosl von Mühlebach. Aber den mühsamsten Weg hatte die Gretl vom Kühberg, denn da war noch keine Karrenseilbahn, und an den 6 Schultagen war nur am Mittwoch und Samstag nachmittags frei. Den Lehrpersonen begegneten wir mit großem Respekt. Dabei waren sie umgängliche Leute. Wenn sie nach der Konferrenz im Gasthaus Adler am Hatler Brunnen einkehrten, öffneten meine Geschwister und ich (wir wohnten in der Nachbarschaft) die Fenster weit, um ihrem fröhlichen Gesang, bis wir einschliefen, zu lauschen.Um das leibliche Wohl der Kinder besorgt, teilten die Lehrpersonen Lebertrankügelchen und manchmal Suppe an diese aus.In der 2. Klasse lernten wir auch mit Feder, Federhalter und Tinte zu schreiben. In jeder Schulbank waren 2 Tintengläser, die die Lehrerin bei Bedarf aus einer großen Tintenflasche füllte. Auf eine saubere Schrift wurde großer Wert gelegt. Weil ich nahe der Klassentür saß, durfte ich, wenn es Zeit war, die Schulglocke läuten. Sie konnte nur händisch in Betrieb gesetzt werden. Die sittlich religiöse Erziehung stand hoch im Kurs. Jeder Unterricht begann und endete mit dem Schulgebet. Bei der täglichen Schülermesse waren die Lehrer abwechselnd zur Aufsicht verpflichtet, auch an Sonn- und Feiertagen. An Christi Himmelfahrt und Fronleichnam rückte die Schule mit ihrer eigenen Fahne aus. Die Religionsprüfungen der SchülerInnen nahm Dekan Glatthaar höchstpersönlich ab.1952 war meine Volksschulzeit als Schülerin beendet.

 

Ilse kehrt als Lehrerin zurück

Als Lehrerin kehrte ich 1966 an die VS Leopoldstraße zurück. Schulleiter Alfred Luger teilte mir, als der jüngsten Lehrerin, eine 1.Klasse mit 49 Buben und Mädchen zu. Nebenbei lehrte ich in der 5. Klasse Mathematik und Musik und musste, als meine Kollegin erkrankte, zusätzlich am Nachmittag eine 1.Klasse mit 48 Kindern führen.
Der Schulumbau stand an. Bis dahin spazierte öfters eine Mäusefamilie aus der hinteren Ecke meiner Klasse unter die Schulbänke. Bald aber verwandelte sich das ganze Gelände und Gebäude in eine riesige Baustelle. Lautes Klopfen, Bohren und Dröhnen störten den Unterricht. Wo einst der Lehrergarten war, entstand der Turnsaal mit Duschen und WC-Anlagen, Umkleideräumen und einer darüberliegenden Schulwartwohnung. An der Ostseite des alten Gebäudes fiel das mit Asparagus gezierte Denkmal mit Namen von Gefallenen des ersten Weltkrieges dem Kompressor zum Opfer. Im Keller entstanden eine Schulküche, ein Essraum, ein neuer Heizraum und Abstellräume, im Erdgeschoss ein Konferrenz- und Lehrmittelzimmer sowie die Direktion. In jedem Stockwerk wurden 2 neue Klassenzimmer und WC-Anlagen gebaut. Schließlich wurde noch jede Klasse mit einem Waschbecken und fließendem Wasser versorgt.
Alfred Luger konnte während dieser turbulenten Zeit nichts aus der Ruhe bringen. Er wusste die Lehrpersonen schon frühmorgens zu erheitern. Kam er während des Singens in die Klasse, begleitete er das Lied spontan in der zweiten Stimme.
Im Herbst 1967 konnten die neuen Klassen endlich bezogen werden.
Unser VS Lehrer Franz Albrich wechselte als Direktor 1970 an die neu eröffnete VS Wallenmahd und mit ihm viele Schüler, die dem neuen Schulsprengel zugeteilt wurden.
1973 lief die VS Oberstufe an unserer Schule aus.
Die Schule unterlag einem ständigen Wandel. Ich lehrte bis zu meiner Pensionierung am Ende des Schuljahres 1999/2000 an dieser Schule.
Geblieben sind viele Erinnerungen.

Anton Mäser

1952 – 1966:
Anton Mäser war gleichzeitig Lehrer an der gewerblichen Berufsschule Dornbirn, Funktionär der Raiffeisenkasse Hatlerdorf (zeitweilig Obmann des Vorstandes), Obmann des Seniorenbundes, tätig im Kirchenchor Hatlerdorf und im Gesangsverein Liederkranz.

Ab dem Schuljahr 1965/66 wurde die Schule für Mädchen und Knaben zugänglich.
Zur gleichen Zeit beginnt die Planung eines Schulerweiterungsbaus.

Ab dem Schuljahr 1961/62 gibt es die VS Schoren unter dem Direktor Eduard Moser. Viele unserer Schüler wurden dem Schulsprengel Schoren zugewiesen.

Alfred Luger

1966 – 1973:
Alfred Luger, begabter Organist, leutseliger und begeisteter Chorleiter, Maler. Amtsantritt inmitten der Schulumbauten.

Einweihung der erweiterten Schule unter Bgm. Dr. Karl Bohle am 27.10.1967.
Zusätzliche Nutzung für den polytechnischen Lehrgang, Turnunterricht der Textilschüler, Kochunterricht der Haupt- und Berufsschüler, Sonderschulunterricht (1968 – 1981).
1972 wird die erste Kindergartengruppe im Gebäude der Volksschule eingerichtet.

Ewald Mathis

1973 – 1992:
Ewald Mathis, Mitglied der Arbeitsgruppe für das Arbeitsbuch „Meine Heimatstadt Dornbirn“, Herausgeber eines Arbeitsbuchs über Vorarlberg, Verfasser eines Sagenbuchs über Dornbirn, Neuerzählung von „Die schönsten Sagen aus Vorarlberg und Liechtenstein“, Mitarbeiter beim Sachbuch Die Mundarten in Vorarlberg-NEU, Verfasser des Schullesebuchs für die 4. Schulstufe (erschienen im Dornerverlag),Mitarbeiter am Rechenbuch für die Oberstufe mit OSR Karl Schelling,
Bildungsleiter und Vortragender bei diversen Fortbildungsveranstaltungen.

Im Schuljahr 1974/75 initiierte Ilse Theisen erstmals an unserer Schule den Schulversuch „Fremdsprachliche Vorschulung“ (Englisch).

Im Herbst 1975 wurde die erste Vorschulklasse eröffnet.

Gründung des Elternvereins am 26. 2. 1985. Der 1. Obmann Reinhold Luger initiierte das Ausmalen der Schulgänge mit lebensnahen Motiven. Bgm. Rudolf Sohm bewunderte die Werke der Schüler persönlich.

1989 unter Bgm. Rudolf Sohm umfassende Gebäudesanierung.

Karin Taitl gründet im Schuljahr 1988/89 die schuleigene Spielothek.

Gerhard Kolbe

1992 – 2008:
Gerhard Kolbe war über die gesamte Zeit seines Bestehens Teammitglied des "Interkulturellen Zentrums" des PI, das von der VS Markt in die VS Leopoldstraße verlegt wurde. Referent in der Lehrerfortbildung.
Seit 1993 ist er Leiter des Landesarbeitskreises Heimatkunde im Unterricht. Er ist Autor der Bildreihe "Feuerwehrwesen in Vorarlberg" und Co-Autor der Bildreihe "Ein Land verändert sich - Vorarlberg 1955-2005".
Außerdem ist er der Verfasser des heimatkundlichen Teils der Schatzkiste für die 4. Schulstufe.
Gerhard Kolbe war von 1998 bis 1999 Leiter der Bodenseearbeitsgruppe Jüdische Gemeinden am Bodensee.
Im Jahre 2002 wurde er zum Oberschulrat ernannt.

Am Beginn der Ära Dir. Gerhard Kolbe setzten Elternverein und Lehrerschaft die Einführung der 5-Tage-Woche durch.

Mit dem Schuljahr 1999/2000 endet die Vorschulklasse und die Vorschulkinder werden in die 1. Klassen integriert.

Unter Bgm. Rudolf Sohm:
1995 hofseitige Sanierung der Fenster und Außenfassade,
1998 Sanierung der Wasserinstallationen und Sanitäreinrichtungen.

1995 Beginn des Computerzeitalters in der Schuldirektion.
1998 bekam jede Klasse einen eigenen, in der Folge noch einen zweiten PC.

Helga Reithmeyer

2008 - 2018:

2008 übernimmt Helga Reithmeyer, eine langjährige Lehrerin der VS-Leopoldstraße, die Leitung, bis sie am 28.9.2018 in den Ruhestand eintritt. 

Während dieser Ära wurde die Nachmittagsbetreuung eingeführt und ausgebaut.

Wolfgang Felder

2018 - 2021:

Wolfgang Felder, ehemaliger Direktor der VS-Rotkreuz in Lustenau, wird Direktor der VS-Leopoldstraße.

Im März 2020 wurde die Schule Corona-bedingt geschlossen. Es fand ,,Home Schooling" statt. Nur wenige Kinder wurden in der Schule betreut. Die Maskenpflicht im Gang wurde eingeführt. Vom 18. Mai bis zum Schulschluss wurden die Kinder im ,,Schichtbetrieb" unterrichtet.

Im Frühjahr 2021 erhielt die Schule das erste Tablet, um das Poldi-Screening durchzuführen. Damit wird österreichweit festgestellt, ob Einschulende in die Vorschulklasse oder die erste Klasse kommen. Seit dem Schuljahr 2019/20 gibt es an der Schule wieder eine Vorschulklasse. 

2021 übernimmt Direktorin Beate Ludescher-Kohler die Leitung der Schule. Zuvor war sie Lehrerin der VS-Weiler.